20. Dezember 2023 jannik

Spencers Studio

Spencers Studio, 1985. Spencers Studio ist der zentrale Schauplatz der Serie Hallo Spencer; in diesem einfachen und eher chaotisch eingerichteten Fernsehstudio führt Moderator Spencer durch seine Sendung. Elvis, sein Assistent, ist hier auch oft anzutreffen. Er ist zuständig für die seit 1987 im Studio integrierte Videothek und das Einwohnermeldamt, das hier ebenfalls zu finden ist.

Die Band der Quietschbeus wohnt in der Show-Deko, einem Proberaum, direkt hinter Spencers Büro (durch einen Glitzervorhang abgetrennt). Spencer dagegen wohnt nicht im Studio, sondern in der dem Dorf naheliegenden Stadt. Dennoch entsteht dieser Eindruck in Folgen der 1989er Dorfstaffel, als er schlafend bzw. Zähne putzend im Schlafanzug auf seinem Stuhl zu sehen war.1)

Lagetechnische Einordnung

Das Studio ist im Verhältnis zu anderen Gebäuden und Behausungen des Dorfes relativ groß. Es befindet sich zwischen der gartenähnlichen Umgebung vor dem Eisenbahnwagen Traumexpress und der viel bewachsenen Gegend links vom Pilzhaus. Von außen wird oft nur der Haupteingangsbereich nahe dem Pilz gezeigt, hier ist es meist sehr schattig und es gibt eine Außenbeleuchtung. Heller ist es am anderen äußeren Ende des Gebäudes, hier befindet sich ein großes Fenster (das einzige) und ein Hinterausgang.

Ausrüstung des Studios

Das Studio ist bereits seit der ersten Folge mit dem Visophon, das Spencer für Videoanrufe benutzt, ausgestattet. Während der dazugehörige Monitor in der 1979er Pilotstaffel noch an einem Stativ befestigt war, hängt er ab Folge 6: "Viele Wünsche" von der Studio-Decke herab. Im Allgemeinen hat sich ab dieser klassischen Episode die bekannte Erscheinung des Studios etabliert, so gibt es seit der 1980er Dorfstaffel außerdem auch den Glitzervorhang als Verbindung zur Show-Deko, die Rohrpost, den typischen blauen Drehsessel und einen Monitor, den Spencers zum Verfolgen des Geschehens im Runddorf benutzt. Ab der 1981er Staffel wird dieser durch den klassischen weißen Monitor mit roter Lampe ersetzt und die „Hallo Spencer“-Leuchtschrift erhält Einzug, welche in einer Einblendung bereits in Folge 15: "Silvester" ihr Debüt feierte. Der Visophon-Bildschirm ist in späteren Folgen2) hoch- und herunterfahrbar.

Entwicklung der Einrichtung

Im Laufe der Staffeln entwickelte sich die Einrichtung, Beleuchtung und Ausstattung des Studios immer weiter. So kam eine Pinnwand neben dem Eingang hinzu und während in früheren Folgen vor allem viele Bücher und verschieden große Filmdosen in den Studio-Regalen zu finden waren, tauchen zahlreiche VHS-Kassetten auf, seitdem Elvis 1984 seine Leidenschaft für Videos entdeckt hat. Ab 1987 wird das Studio schließlich um seine Videothek mit drei großen Wandbildschirmen unter einer blauen Leuchtschrift an einer zuvor noch leeren Wand erweitert. Wenn Elvis die Videothek nicht nutzt, ist sie meistens mit einem Rollo verdeckt. Hier überspielt Elvis nicht nur Video-Kassetten und zeigt Filme aus seiner Sammlung in den „Spencer präsentiert“-Folgen3), sondern schneidet und bearbeitet auch Videos; es handelt sich also eigentlich um eine MAZ.4) Mit der Videothek kam auch der Bananix-Computer ins Studio, den Elvis in Folge 88: "Wie alles begann" in Betrieb nimmt.

Neben Elvis' Videoarchiv, deren Kassetten u.a. auf ältere Episoden hinweisen, gibt es auch Requisiten aus älteren Folgen, die in einigen Staffeln zur Einrichtung des Studios gehören. So zB. der Tresor aus Folge 22: "Erfindermesse", der jahrelang an verschiedenen Stellen im Studio stand und den Spencer auch tatsächlich als Tresor für Geld nutzt. Abwechslung gab es auch später in jeder neuen Staffel an der Pinnwand neben dem Eingang, für die Redakteurin Angelika Paetow immer wieder aktuelle Fanpost und gemalte Bilder von Kindern auswählte. Hier hingen außerdem auch die beliebten Hallo Spencer-Aufkleber vom NDR.

Spencers Studio, 1989/90. Die Studio-Kulisse im letzten Produktionsjahr in Hamburg, 1993.

Alternative Versionen

Tatsächlich gab es im Laufe der Produktionsjahre mehrere alternative Versionen des Studios; ein erstes vereinfacht nachgebautes Imitat war 1985 als Rahmenhandlungsschauplatz in den insgesamt nur fünf Folgen der ersten Max-und-Molly-Staffel, sowie der ersten "Spencer präsentiert"-Staffel zu sehen. Am deutlichsten erkennt man zB., dass es sich eindeutig nicht um die ikonische an der Studiowand hängende Leuchtschrift handelt, sondern um einen Nachbau aus Holz.

Für die Folgen der 1995er Magazinstaffel wurde das Studio schließlich vermeintlich renoviert und modernisiert. Das neue Studio hat den beliebten Charme des alten Chaos-Studios dabei komplett verloren. Für die allerletzte Staffel von 2001 wurde Spencers Studio schließlich erneut in simplifizierter und kleinerer Form nachgebaut, das sogenannte „Plastikstudio“ entstand.

Für die Version in der Spencer-Show, welche von 2004 bis 2016 im Heidepark Soltau zu sehen war, wurde die tatsächliche Original-Kulisse wieder aufgebaut, lediglich die originale Leuchtschrift fehlte und wurde ersetzt.

Die Show-Deko

(siehe Hauptartikel)

Die Show-Deko (ab 1986 besser bekannt als „Quietschbeukeller“ oder „Quietschbeuschuppen“) ist der hintere Teil von Spencers Studiokomplex, in welchem die Band der Quietschbeus ihre Gesangsauftritte für die Sendung aufnehmen und vorbereiten. Die Show-Deko kann zum einen aus Richtung Eisenbahnwagen erreicht werden (durch eine Metalltür) und zum anderen direkt durch Spencers Studio (durch den silebernen Glitzervorgang). In den ersten Staffeln handelt es sich beim Proberaum der Dorfband tatsächlich nur um eine aufgebaute Show-Kulisse: Erst seit der 1986er Dorfstaffel wird die Behausung der Quietschbeus als kellerartiger und geräumiger Studioanbau vorgestellt.

Weiterführende Artikel

1)
Folge 115 und Folge 127, 1988/89.
3)
zB. in Folge 95-97, 1987.
4)
Folge 138, 1990.