2. August 2023 jannik

Ein Zeugnis für Galy

Ein Zeugnis für Galy, 1983. „Ein Zeugnis für Galy“ ist die 14. Folge der 1983er Dorfstaffel.

Allgemeine Informationen

Inhalt

(siehe Hauptartikel)

Galy ist in Nöten: sie muss unbedingt ein Zeugnis über eine gute Tat mit nach Andromeda bringen, sonst wird ihr das Raumschiff entzogen! Sie will also bei Spencer etwas Gutes anstellen, was ihr allerdings nur sehr schwer gelingt. Denn eigentlich ist bei Spencer und seinen Freunden ausnahmsweise alles in Ordnung. Galy stiftet daher erst einmal eine gehörige Portion Unordnung: sie setzt Kasis Fahrstuhl außer Kraft, beamt Elvis immer zwischen Studio und Eisenbahnwagen hin und her und baut für Nepomuk ein viel zu gut funktionierendes Sicherheitssystem. Erst als sie die alte Ordnung wieder hergestellt hat, kann Lexi ihr diese Gute Tat mit einem Zeugnis bescheinigen…

Text: Kinderkanal (ARD) - Länge: 30'

Puppen/Puppenspieler

Da Maria Ilić hier mit Galaktika die Episodenhauptrolle übernahm, wurde sie als Lulu von ihrer Kollegin Eva Behrmann vertreten.

Lexi trägt im Laufe der Folge wieder sein blaues Halstuch, welches er bereits in Folge 36: "Im Traumexpress" trug. Um Poldi in einer einzelnen Szene fetter erscheinen zu lassen, hob Puppenspieler Friedrich Wollweber den sackförmigen Körper der Puppe an, sodass Poldis Hals nicht mehr sichtbar war.

Kulissen und Ausstattung

Galy verzaubert Nepomuks Schloss in einen Hochsicherheitstrakt, 1983. Diese Folge wurde entweder als fünftes, sechstes, siebtes, achtes, neuntes oder als zehntes aller Folgen der fünften Staffel gedreht. Anhaltspunkte hierfür sind der nicht mehr fixierte Visophonbildschirm, Spencers Hemd, der Schlossschornstein, der Kasten am Schlosstor und die nicht vorhandene Pinnwand im Studio. Die anderen fünf Folgen, in denen genau die gleichen Anhaltspunkte (mit wenigen Ausnahmen) auftauchen, sind "Laternegehen" (031), "Guckida!" (033), "Sechse kommen durch die ganze Welt" (035), "Im Traumespress" (036) und "Poldi hat Mandelentzündung" (041). Die „Spencers-Kleidung-Visophon-Pinnwand-Schlosstor-Schornstein-Theorie“ ist unter „Kulissen und Ausstattung“ bei "Laternegehen" (031) nachzulesen.

Rechts neben Kasis Kastanie steht eine Straßenlaterne.

Songs

Besonderheiten

Stilistisch aus dem Rahmen fällt diese Folge aus mehreren Gründen: Zum einen lernt man Galaktika hier einmal von einer anderen Seite kennen; statt wie sonst besonnen über den Dingen stehend wirkt sie aufgekratzt, mitunter beinahe zickig und verzweifelt. Zum anderen wurde mit dem ständig Poldis Deutsch korrigierenden Lexi ein penetranter, nichtsdestotrotz lustiger Running Gag eingebracht. (…) Letztlich zeigt diese Episode, wie schwierig es sein kann, jemandem zu helfen, der gar keine Hilfe benötigt. Möglicherweise ist dies bereits ein Schritt in die spätere Ausrichtung der Serie, in der die Dorfbewohner sich zunehmend selbst zu helfen wissen und nicht mehr auf andromedanische Hilfe von außen angewiesen sind.

(buxtebrawler in der Online-Filmdatenbank, März 2020)

Kultiges

  • Das gab es bisher noch nie: Fünf Dorfbewohner lassen sich während der gesamten Folge nicht sehen. Die Zwillinge und die Quietschbeus haben keinen Auftritt.
  • In dieser Episode kommt wieder die Galy-Musik vor.
  • Poldi singt zum mittlerweile vierten Mal sein Lied „Poldi heiß ich armes Schwein“. Hier unterscheidet sich jedoch nicht nur der Text ab der zweiten Zeile von den anderen Liedern, sondern auch schon die erste Zeile. Und deshalb heißt das Lied diesmal: „Poldi heiß ich und bin sauer“.
  • Dies ist nicht die einzige Runddorffolge ohne Quietschbeu-Song. Auch die Folgen "Großes Aufräumen" (010), "Drachengift" (019), "Schneewittchen" (025), "Laternegehen" (031) und "Sechse kommen durch die ganze Welt" (035) müssen ohne Quietschbeu-Songs auskommen. In "Die Badewanne" (009) wurden die drei ständig unterbrochen und in "Einsamkeit" (014) kamen sie nie über „Im Norden, im Süden, im Osten, im Westen“ hinaus.
  • „Ein Zeugnis für Galy“ ist aber die erste und auch einzige Runddorffolge, in der kein einziger Quietschbeu auftritt. Obwohl Karl-Heinz, Karl-Gustav, Karl-Otto, Mona und Lisa nicht auftreten, wirkt das Dorf in dieser Folge sehr belebt.
  • In dem Zeugnis steht „Galaktika“, also nicht die alternative Schreibweise „Galactica“ geschrieben.
  • Dies ist eine Folge voller Special-Effects. Am häufigsten wurde mal wieder „blaugemacht“, wie es in Filmkreisen heißt. Mit der Blue-Box war es offensichtlich auch möglich, Elvis zwischen Studio und Traumexpress hin und her zu beamen. Direkt vor und direkt nach Elvis' „Teleportation“ gibt es einen Schnitt: Es entsteht der Eindruck, dass drei Kameraeinstellungen in dieser Szene gleichzeitig gedreht wurden. Eine Kamera auf Spencer im Studio gerichtet, eine auf Lulu im Eisenbahnwagen und eine auf Elvis in der Blue-Box. Nur so war ein einwandfreies Interagieren der Puppen möglich. Ob man nicht doch eventuell eine Green-Box verwendete, ist nicht einwandfrei zu erkennen. Andererseits war die Blue-Box 1983 noch das gängige Verfahren im Fernsehbereich und Elvis „Hautfarbe“ ist zu dunkel, als dass sie bei diesem Verfahren verlorenginge. Heutzutage wird der Blue-Box-Effekt nur noch selten im Fernsehen genutzt. Bei Kinoproduktionen, wo momentan nahezu alles digital nachbearbeitet wird, ist man inzwischen auf Grün umgestiegen (dort heißt auch weder „Blue Box“ noch „Green Box“, sondern „Blue Screen“ oder „Green Screen“). Der Nachteil beim Blue- oder Green-Box-Verfahren - bezogen auf "Hallo Spencer": Häufig sehen die „Ränder“ der Puppen ausgefranst und flimmernd aus, besonders bei den Haaren. Manchmal schimmert noch ein Blau oder Grün hindurch. So auch in dieser Folge bei Kasi, der wie Galy vor einer blauen Wand aufgenommen wurde, als die Fee ihn in ihren Armen trägt.
  • Auch Poldis „zweites Frühstück“, dass ihm direkt ins Maul schwebt wurde lediglich eingeblendet. Das Meterbrot aber, das zum Schluss noch herabfällt ist real.
  • Nicht zuletzt wurde auch Galys Schweben - wie seit 1981 üblich - durch das Blue-Box-Verfahren realisiert. Einmal sieht es dabei so aus, als würde sie nicht schweben, sondern ganz normal, aber durchsichtig, hinter dem Schreibtisch im Studio stehen.
  • Die Verwandlung von Nepomuks Schloss in einen „Hochsicherheitstrakt“ und wieder zurück wurde mit dem Stoptrick umgesetzt. Die US-amerikanische Serie „Bezaubernde Jeannie“ (1965-1970) lebte zB. von diesem Trick.
  • Und dann wären noch die „Farbenspiele“, die während Galys Lied vorkommen, zu nennen: Himmel, Wolken und Schloss verfärben sich hier.
  • Ein einmaliger Running-Gag: Jedesmal wenn Poldi sich verspricht - sei es nun „dir“ statt „dich“ oder umgekehrt und auch bei „wem“ statt „wen“ - kommt zufällig (!) Lexi vorbei und verbessert den Drachen - und das wirklich jedes Mal! Man bekommt geradezu das Gefühl, dass Lexi förmlich am Bildrand lauert, um im richtigen Moment vorbei zu gehen.

Es beginnt am Krater:

  1. Poldi: „Das heißt: Mein zweites Frühstück ist fällig; muss ich mir wem zu fressen suchen.“; Lexi kommt vorbei (man könnte es noch als Zufall betrachten) und verbessert: „Das heißt: Wen (!) zu fressen suchen.“; merkwürdig, dass Poldi Lexi nicht als zweites Frühstück in Betracht zieht.
  2. Poldi geht zu Kasi und brüllt: „Hua! Ich will dir fressen!“; Kasi läuft ängstlich in den Fahrstuhl. Lexi kommt wieder vorbei und verbessert unbekümmert: „Das heißt: Dich (!) fressen!“
  3. Poldi geht weiter zum Schloss, klingelt mehrmals, aber nichts passiert. Poldi: „Da will man wem fressen…“; und wieder Lexi: „Das heißt: Wen (!) fressen.“
  4. Poldi geht ins Schloss, man hört ihn brüllen: „Hua, ich will dir…“; daraufhin wird er von Nepomuk unterbrochen, der empört zurück brüllt. Man sieht aber nur das Schlosstor. Was drinnen geschieht, kann man nur erahnen. Just in dem Moment, als Poldi Nepi anbrüllt, geht Lexi am Tor vobei, wahrscheinlich wieder zum Verbessern bereit. Da Nepomuk den Drachen aber unterbricht und Poldi seinen Satz nicht vollenden kann, bleibt Lexi nichts anderes übrig als den Mund zu verziehen und weiterzugehen.
  5. Poldi wird hinausgeschmissen. Poldi wendet sich zum Schloss und sagt: „Aber ich wollte dir doch bloß fressen.“; Ihr Auftritt, Herr Lexi: „Das heißt: Dich (!) fressen.“; jetzt ist Poldi aber gereizt, und läuft dem Besserwisser brüllend hinterher: „Pass ja auf, du, du Ringelsocke, du!“
  6. In der darauffolgenden Szene erscheint Galy bei Poldi im Krater. „Hua, ich will dir…“, brüllt der Drache erschreckt, erkennt Galy und sagt: „Ach, nee. Dir doch nicht!“; und wieder kommt Lexi vorbei: „Das heißt: Hua ich will dich… Ach, nee. Dich doch nicht!“
  7. Im Studio fordert der vollgefressene Jungdrache von Galy eine Medizin „damit ich wieder topfit werde und wem fressen kann.“ Die Tür öffnet sich. Lexi öffnet steckt seinen Kopf ins Studio, sagt: „Das heißt: Und wen (!) fressen kann“; zieht seinen Kopf wieder hinaus und schließt die Tür wieder.
  8. Spencer und Elvis sind entschieden gegen eine Medizin für Poldi. Sie wollen, dass der Drache noch eine Zeit lang krank bleibt. Selbstverständlich lässt das Poldi nicht auf sich sitzen: „Na wartet! Wenn ich diese Galymampfe erstmal verdaut habe, dann, dann fresse ich zuerst dir und dann dir!“; und wieder öffnet sich die Tür. Lexi: „Das heißt: Zuerst dich und dann dich!“
  • Im November 2012 wurde die Folge genau wie die Episoden 37-43, 45 und 47 der 1983er Dorfstaffel auf DVD veröffentlicht.18)

Pannen und Ungereimtheiten

  • Am Anfang kommt Lexi aus Richtung Showdeko ins Studio mit einem Prospekt öder Ähnlichem. Spencer fragt, ob er jetzt alles beisammen habe. Was Lexi besorgt hat, wofür er es besorgt hat und woher, bleibt leider ungeklärt. Später lässt er diesen Prospekt einfach fallen. Als er aus dem Studio eilt, hat er ihn nicht mitgenommen.
  • Von den Tapezierarbeiten im Wagon ist in den späteren Folgen nichts zu bemerken. Muss denn ein Eisenbahnwagon überhaupt tapeziert werden? Streichen genügt doch auch.
  • Warum kommt Lexi für Poldi nicht als zweites Frühstück in Frage?
  • Seltsam, dass Lexi immer gerade rechtzeitig auftaucht, um Poldi zu verbessern. Hat er sonst nichts anderes zu tun? Warum läuft Lexi überhaupt im Dorf hin und her? Er muss doch das Zeugnis für Galaktika ausstellen!
  • Poldi geht nicht durch die Mitte des Tores, sondern nur durch den linken Torflügel. Kurz darauf stürzt er durch ihn wieder hinaus. Der rechte Torflügel durfte wohl nicht bewegt werden, weil er eigens prepariert worden ist, damit ihn Nepomuk in der gleichen Szene aus den Angeln heben kann.
  • Kasi musste alles (die Sachen zum Eisenbahnwagen-Tapezieren) in seinem Fahrstuhl runterbringen. Hatte er das etwa in seinem Baumhaus gelagert? Hat er denn dafür genug Platz?
  • Als Galy Kasimir in ihren Armen vom Balkon hinunterträgt, sieht die Kasi-Puppe wie die Galaktika-Puppe abgeschnitten aus. Bei einer Fee kann man sich das noch vorstellen, dass sie „untenrum“ so durchsichtig und wie abgeschnitten aussieht… aber doch nicht bei unserem guten alten Eichkater! Wo sind denn seine Beine geblieben, die man in einigen Folgen sehen konnte?
  • Wenn der Alarm jedesmal leutet, wenn ein Blatt vom Baum fällt, dann müsste diese Anlgage im Herbst pausenlos dröhnen.
  • Spencer, Elvis, Lexi und allen voran Galaktika erwarten Nepomuk im Studio bzw. im Wagon und denken nicht daran, dass er sein Schloss aufgrund des zugemauerten Tors doch gar nicht verlassen kann.
  • Als Elvis von Galy zwischen Wagon und Studio immer hin und her gebeamt wird, wird Elvis - verständlicherweise - jedes Mal ein Stück „wahnsinniger“, Lulu und Spencer reagieren aber völlig ungerührt, als ob nichts Besonderes los wäre. Spencer müsste sich doch wundern, wenn sich sein Assistent plötzlich in Luft auflöst. Auch Lulu reagiert ganz cool. Sie tut so, als ob er nie weggewesen wäre.
  • Die Schranken auf dem Schlossplatz sind völlig sinnlos: man kann einfach um sie herumlaufen. Poldi geht einmal um die linke Schranke herum.

Zitate

  • Spencer: „Sag mal Lexi, was ist das?“; Lexi**: „Das fragst du mich? Dabei werde ich doch immer als unmusikalisch verschrien.“
  • Galaktika: „Und auf der Toilette lauter Herzchen, lauter Herzchen!“; Lulu: „Was für ein Kitsch!“
  • Poldi (zu Lexi): „Pass ja auf, du, du, du Ringelsocke, du!“; Nepomuk (zu Poldi): „Uäähh, du alter Fresssack, du!“
  • Spencer (am Visophon): „Hallo, ich übergebe.. also ich gebe weiter!“
  • Elvis: „Mensch! Das Tapezieren in dem engen Eisenbahnwagon! Hach, dann kann ja mal wieder richtig frei durchatmen.“; Spencer: „Unsere saubere Luft lass hier.“; Poldi (hickst): „Oh, Mann! Ist mir schlecht.“; Spencer: „Du bist ja auch ganz grün im Gesicht, Mensch!“; Poldi (zu Galaktika): „Hey Alte! Mach das bloß nicht nochmal!“; Galaktika: „Was?! Aber Poldi! Ich meine es doch nur gut mit dir!“ […] Poldi: „Wenn du es wirklich gut mit mir meinst, dann besorgst du mir ganz schleunigst eine Medizin, dass ich wieder topfit werde und wem fressen kann.“; Lexi: „Das heißt: Und wen (!) fressen kann.“; Galaktika: „Spencer! Das wäre doch wirklich eine gute Tat: Medizin für Poldi. Damit er wieder topfit wird.“ […] Spencer: „Ich finde, du sollst unseren Jungen doch lieber krank lassen.“; Elvis: „Genau. Das trägt nämlich entschieden zu unser aller Beruhigung bei.“; Poldi: „So? Na wartet! Wenn ich diese Galymampfe verdaut habe, dann, dann fresse ich zuerst dir und dann dir!“; Lexi: „Das heißt: Zuerst dich und dann dich!“; Poldi: „Ihr könnt gleich hier warten! Ich verdau nämlich ziemlich schnell!“; Elvis: „Ich soll hier aufgefressen werden? Da geh ich doch lieber zu meiner armen Lulu. Die braucht mich nämlich und frisst mich nicht!“
  • Nepomuk (zu Galaktika): „Auch Fledermäuse aus dem Weltall haben mich Nepomuk zu nennen.“
  • Elvis: „Was ich noch sagen wollte: Der Kaltleim steht im Eisschrank.“
  • Poldi (zu Nepomuk): „Komm raus, du braunes Ungeheuer!“
  • Nepomuk: „Freiheit!“; Galaktika: „Nepomuk! Wo rasest du hin?“; Nepomuk: „In die Freiheit!“; Galaktika: „Nein, Nepomuk! Rase zuerst ins Studio!“
  • Galaktika: „Ich rufe dich, Spencerius, ach, hilf mir doch aus dem Verdruss. Lasst mich was Gutes tun auf eurer Welt, sonst ist das Leben mir vergällt!“

Weiterführende Artikel

1) , 5) , 8)
unbestätigt
2)
um 18 Uhr auf NDR/RB/SFB
3) , 4)
um 18 Uhr auf NDR/RB/SFB, sowie um 18:30 Uhr auf WDR
6)
um 18 Uhr auf NDR/HR
7)
um 14:02 Uhr auf ARD
9)
um 9 Uhr auf KiKA
10)
um 5:30 Uhr auf ARD
11)
um 7:30 Uhr auf NDR
12)
um 8:20 Uhr auf Premiere Junior
13)
um 7:30 Uhr auf Premiere Junior
14)
um 11:05 Uhr auf Premiere Junior
15)
um 8:40 Uhr auf Premiere Junior
16)
um 7 Uhr auf NDR
17)
um 7:20 Uhr auf NDR