13. April 2022 angelegtjannik

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Eva Behrmann

Eva Behrmann (geboren 1949 in Friedrichshafen am Bodensee) studierte Theaterwissenschaft in München und ist als Schauspielerin, Sängerin und Regisseurin tätig, sowie als Puppenspielerin von Lisa aus Hallo Spencer bekannt. Sie war 15 Jahre Teil des Spencer-Teams und spielte, bevor 1980 das Zwillingspaar Mona und Lisa eingeführt wurde, Kasimir in der 1979er Pilotstaffel, und später außerdem Elli Formelli in den Max-und-Molly-Folgen, sowie Susanne Sonnenschein in den Stadtfolgen.

Heute lebt sie in München, und arbeitet zuletzt u.a. am Stadttheater Ingolstadt.

Biographie

Nach dem Abitur studierte Eva Behrmann Theaterwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, außerdem nahm sie privaten Schauspiel- und Gesangsunterricht bei Peter Rieckmann in Köln und bei Janet Taylor am Acting Studio in Los Angeles. 1969 gründete sie gemeinsam mit ihrem Kommilitonen Joachim Hall, der Schauspielerin Silke Klug und dem Autor Gert Heidenreich eine Künstler-Wohngemeinschaft und das Theater in der Kreide (TIK) in München. Es folgten in den 1970er Jahren die Uraufführungen mehrerer Stücke Heidenreichs, sowie Neuinszenierungen von Klassikern der dramatischen Literatur im Stil des Théâtre du Soleil von Ariane Mnouchkine. 1975 war sie im von der Hochschule für Fernsehen und Film München produzierten Spielfilm „Sieben Erzählungen aus der Vorgeschichte der Menschheit“ zu sehen; der Film wurde u.a. bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin (der Berlinale) gezeigt. 1978 hatte sie außerdem eine Rolle in dem von der ARD aufwendig produzierten Fernseh-Mehrteiler „Jauche und Levkojen“, sowie der 1980 ausgestrahlten ebenfalls mehrteiligen Fortsetzung „Nirgendwo ist Poenichen“.

Nachdem sich Behrmann, Hall, Klug und Heidenreich zehn Jahre die Geschäftsführung des TIK in München teilten, verließen Hall und Heidenreich auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs mit dem Ensemble die Gruppe, um Engagements an Privat- und Stadttheaterbühnen, bzw. journalistische Tätigkeiten wahrzunehmen. Eva Behrmann blieb dem Theater in der Kreide als letztes Gründungsmitglied bis 1986 erhalten. Besonders erfolgreich war sie gemeinsam mit Matthias Hirth in den Hauptrollen einer Produktion von Sternheims „Marquise von Arcis“.1)

Karriere bei „Hallo Spencer“

Behrmann wurde 1978 genau wie ihr damaliger Mitbewohner Achim Hall bei einem Puppenspieler-Casting im Münchner Sozialtheater, auf das sie Silke Klug aufmerksam machte (die selbst jedoch keine Rolle bekam), für die Besetzung von Hallo Spencer ausgewählt. Behrmann und Hall setzten gegen mehr als 200 Bewerbern aus dem Raum München durch und wurden auf die Rollen von Kasimir und Spencer besetzt. In den Folgen der 1979er Pilotstaffel spielte Eva Behrmann außerdem ersatzweise diverse Quietschbeus.

Ab der 1980er Staffel, die nicht mehr in Hannover, sondern im Studio Hamburg produziert wurde, spielte Behrmann Monas Zwillingsschwester Lisa, die ihren ersten Auftritt in „Viele Wünsche“ (006) hatte. Während die Besetzung für Mona bis zum Ende der Serie mehrmals wechselte, blieb Lisa ohne Unterbrechungen von Behrmann gespielt - bis die Figur 1994 aus der Serie genommen wurde. Die letzte Folge, an der Eva Behrmann mitwirkte, war „Der Wetterstein“ (237) und wurde im Sommer 1993 im Studio Hamburg produziert. In der 1987er Max-und-Molly-Staffel spielte Behrmann außerdem den die Knubbeldame Elli Formelli, die eine Vorliebe für Formen hat und in einem Leuchtturm lebt. Für die Stadtfolgen übernahm sie ab 1989 die Rolle der Susanne Sonnenschein, die in Spencers Nachbarschaft in der Stadt lebt.

Andere Projekte (nach „Hallo Spencer“)

Bereits ab 1986 nahm Eva Behrmann Engagements an Stadt- und Staatstheatern in Ulm, Konstanz, Kiel, Klagenfurt und Wiesbaden wahr. In den 1990er Jahren war sie darüberhinaus in eigens konzipierten Solo-Bühnenprogrammen zu sehen. 1998 arbeitete sie als Regisseurin in Kapstadt (in Südafrika) und widmete sich zuletzt langjähriger Stimm- und Klangarbeit mit Jonathan Hart Makwaia aus New York.

Anlässlich des 25. Geburtstags von „Hallo Spencer“ (2004) trug Behrmann gemeinsam mit dem langjährigen Regisseur und Drehbuchautor Peter Podehl ein von ihm verfassten Text in München vor.

Filmografie (Auswahl)

  • „Sieben Erzählungen aus der Vorgeschichte der Menschheit“2) (1975)
  • „Irene“3) (1975)
  • „Jauche und Levkojen“ (1978)
  • "Hallo Spencer" (1979-1994)
  • „Nirgendwo ist Poenichen“ (1980)
  • „Engel auf Rädern“ (1983)
  • „Tatort“ (1988)
  • „Florian“ (1990)
  • „Die zweite Heimat“ (1992)
  • „Die Flughafenklinik“ (1996)
  • „Tatort“ (1997)

Weiterführende Artikel

1)
unter der Regie von Antje Lenkeit, 1984
2) , 3)
produziert von der Hochschule für Film und Fernsehen München