14. Mai 2016 jannik

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Pilotfilme (1978)

Das Puppenensemble der Pilotfolgen, 1978.Bevor die erste Staffel von Hallo Spencer mit den ersten fünf Folgen produziert wurde, wurden einige Pilotfilme im Landfunkhaus Hannover gedreht, die allerdings nie ausgestrahlt wurden.

Ob das Filmmaterial noch existiert, ist leider nicht bekannt. Jedoch gibt es noch einige Fotografien von den Dreharbeiten dieser Probe-Folgen. Bei einem Tag der Offenen Tür im Landfunkhaus wurden einige der 1978 entstandenen Filme, Sketche etc. zum ersten und einzigen Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Auch zu dieser Veranstaltung existieren einige Fotos.

Allgemeine Informationen

Inhalt

Es handelt sich bei diesen Piloten um einzelne, inhaltlich voneinander unabhängige kurze Szenen, die bereits im Stil der Puppen-Filmbeiträge aus der späteren 1979er Pilotstaffel von Winfried Debertin konzipiert wurden. Es werden im Folgenden die Sketche inhaltlich rekonstruiert, die anhand der existierenden Fotos nachvollziehbar sind.

  • Es gibt unter den Pilotfilmen u.a. einen Sketch mit Peggy und Elvis, der in ihrer Wohnung spielt und eine Parodie eines Sketches mit Dieter Hallervorden und Gerhard Wollner aus der Fernsehserie „Nonstop Nonsense“ von 1977 ist. Die selbe Szene wurde für Folge 1: Das Frühstücksei nochmal neugedreht. Im Original trägt Peggy nur ihre bunt gestreifte Strickjacke, in der nachgedrehten Szene darüber noch eine beige-orangene Weste. Elvis liest am Anfang der Szene nicht wie in der gesendeten Fassung ein Magazin über Kakteen, sondern eine normale Zeitung. Der auffälligste Unterschied zwischen den beiden Versionen ist jedoch die Einrichtung der Wohnung: Es handelt sich zwar eindeutig um die selbe Kulisse, jedoch in der Pilotfassung noch in anderen Farben. Die Türen sind braun und nicht weiß, die Türrahmen grau und nicht dunkelblau. Genauso wurden für den Dreh der gesendeten Folgen die Gardinen und die Tischdecke (beide zuvor beige) durch blaue ersetzt. Insgesamt macht die Wohnung in den letztendlich ausgestrahlten Folgen einen von Blau dominierten, kühleren Eindruck, während sie in den Pilotfilmen durch Beige, Braun und Orange wärmer wirkte.
  • Neben dem für Folge 1 neu aufbereiteten Pommes-Sketch mit Peggy und Elvis gab es mindestens zwei weitere Pilotszenen mit den beiden in ihrer Wohnung, die nicht in den tatsächlichen Folgen aufgegriffen wurden: In der einen Szene geht es um eine gelbe Kugel; in der anderen um eine rote Waage.
  • In einem weiteren Sketch, der in Elvis' Wohnung spielt, ist Spencer samt Studio-Sessel in der Dreier-WG zu Gast.
  • Es wird außerdem Szenen gegeben haben, die in Elvis' Schlafzimmer spielen, da auch diese Kulisse bereits für den Pilotdreh vorhanden war.
  • In Testaufnahmen vor einer simplen Landschaftsmalerei als Hintergrund wurde die Spielweise von Poldi mit drei Puppenspielern erprobt und mit der Wirkung der Puppe vor der Kamera experimentiert.
  • Außerdem gibt es unter den Pilotfilmen mehrere Szenen, die mit Spencer, Lexi und Nepomuk in Weihnachtsmann-Kostümen in Spencers Studio spielen. Möglicherweise handelt es sich um Szenen einer Rahmenhandlung für eine Pilotfolge mit dem Thema Weihnachten oder Nikolaus: Eine Idee, die 1981 mit der Folge 23: Nikolaus aufgegriffen wurde.
  • Eventuell wurde auch eine Massenszene mit sämtlichen Figuren in Spencers Studio aufgenommen.

Besonderheiten

Peggy und Elvis im originalen Pommes-Sketch, 1978.

Kultiges

  • Spencer wurde in einigen Pilotfilmen von Lothar Klose (bekannt u.a. als Puppenspieler von Finchen aus der "Sesamstraße") gespielt; Spencers Hände von seiner Freundin Martina Bernsdorf.1)
  • Elvis (zu Beginn bereits von Wilhelm Helmrich gespielt) sollte ursprünglich Paul heißen und gelbe Haare haben. Damit er älter wirkt, bekam er letztendlich graue Haare. Nachdem Christoph Busse 1978 den "Buttermilch-Blues" geschrieben hatte, wurde dieser als erster Song der Serie von Helmrich in einer Probe performt. Nach der Probe entschlossen sich Winfried Debertin und sein Team, Paul in Anspielung an Elvis Presley umzubenennen. Debertin sagte später in einem Interview, dass es aber auch andere vermarktungsstrategische Gründe für Elvis' Namen gegeben habe.
  • In den Pilotfilmen soll ein Adler namens Chuck mitgespielt haben. Von dieser Puppe existieren aber - genau wie vom gelbhaarigen Elvis - keine Fotos.

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